Ich liege im 18. Stock eines riesigen
Hotelkomplexes in einem Moskauer Vorort und werde von starken
Kopfschmerzen und Nasenbluten geweckt.
Während ich mich zum Bad quäle um
eine Schmerztablette zu nehmen und meine Nase zu reinigen, bemerke
ich, dass der Himmel im Horizont feuerrot ist. Einen solchen
Sonnenaufgang habe ich noch nie gesehen, oder zumindest kann ich mich
nicht mehr daran erinnern, was vermutlich eher der Fall sein wird. In
einem glühenden orange/rot zeichnet sich die Silhouette der Stadt
ab. Moskau begrüsst mich freundlich.
Das Morgenrot kündigt aber auch einen
kalten Tag an, das Thermometer wird den ganzen Tag die -6 Grad-Marke
überschreiten. Zudem schneit es ständig ein wenig.
Ich mache die Dinge, die Touristen halt
machen, wenn sie Touristen in Moskau sind. Ich besuche in den 2 Tagen
den roten Platz, die Basilius-Kathedrale, Kreml, Bolschoi-Theater,
einen Lebensmittelmarkt und und und...
Moskau gefällt – nicht nur wegen der
Sehenswürdigkeiten, sondern hauptsächliche wegen des
kosmopolitischen Flair, welches die Stadt umgibt. Russland ist
bekanntlich ein riesiges Land mit zig ethnischen Gruppen und so gibt
sich auch Moskau. Ich bin mit der Einstellung nach Moskau gefahren,
dass es teuer und gefährlich ist. Ich habe es nicht als extrem teuer
empfunden und ich habe mich nie unsicher gefühlt. Im Gegenteil –
die Menschen lassen z.B. ihr Gepäck stehen um kurz ein einen Blick
auf ein Schaufenster zu werfen oder halten, das eben vom Bankomaten
bezogene Geld, noch Minuten in der Hand. Ich habe auch keine Nazis,
Jugendgangs oder Betrunkene gesehen. Auch der legendären GTA-Gang
bin ich, zum Glück, nicht über den Weg gelaufen.
Ich glaube eine der grössten Gefahren
ist der Strassenverkehr. Selbsternannte Formel 1 Piloten machen die
Strassen Moskaus zu ihrer privaten Rennbahn. Ein Überqueren der
Strasse stellt teilweise ein gefährliches Unterfangen dar.
Die Menschen habe ich nicht
kennengelernt. Slawen kann man nicht in 2 Tagen kennenlernen. Sie
sind eher unterkühlt, zum Teil auch abweisend – hat man das Eis
aber durchbrochen, gehören sie zu den freundlichsten und
hilfsbereitesten Menschen überhaupt. Wer schon deren
Gastfreundschaft geniessen durfte, weiss wovon ich schreibe. Zudem
liebe ich die Melancholie, welche einen grossen Teil der slawischen
Mentalität ausmacht.
Ich für meinen Teil reise jetzt weiter
in Richtung Osten. 2 Tage Moskau waren definitiv zu wenig, aber
vermutlich werde ich dies von jeder meiner Zwischenhalte schreiben...
Moskau begrüsst mich freundlich |
Moskauer Altstadt |
Kremlmauer |
Bolschoi-Theater |
Basilius-Kathedrale |
meine erste Bortsch-Suppe |
Metro in Moskau... |
...als ob ein Zug direkt durch ein Schloss fahren würde. |
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