In Brest, der ersten grösseren Stadt
in Weissrussland, wird das mitteleuropäische Fahrwerk der Waggons
in einer Werkhalle aus- und ein russisches eingebaut. Russland und
auch Weissrussland hat eine andere Spurweite als wir in Westeuropa.
Nach dem Umbau fahren wir wieder in den
Brestener Hauptbahnhof ein und wer steht da..?
Ivan der Stinkende!
Der Umbau hat ca. 3 Std. gedauert -
Zeit genug also, für Ivan seine Problemchen zu regeln und wieder dem
Zug zu zusteigen...
Auf den Schreck und meinem knurrenden
Magen zuliebe kaufe ich mir bei einer Babuschka eine Portion
Kartoffelpuffer.
Die weitere Fahrt führt durch
Birkenwälder und an abgelegenen kleineren Ortschaften (abgesehen von
Minsk) vorbei. Wie sehr die Schweiz verbaut ist, macht sich jetzt um
so mehr bemerkbar. Zwischen durch schaue ich ein paar Serien im Lap
und geniesse es einfach unterwegs zu sein.
Zwischenzeitlich, so wird mir durch
Ivan mitgeteilt, hat man auch wieder einen Speisewagen an den Zug
gehängt. Speisewagen ist jedoch übertrieben – die Hälfte eines
Waggons wurde zu einem solchen umgebaut und bietet 2 Tische zur
Verköstigung an. Alles ist noch hübsch im alten Sowjetunion-Style.
Ich bestelle Rindssuppe, Würstchen und Salat, wobei besonders die
Suppe sehr lecker ist. Dazu gibts echtes russisches Pivo, namens
Tuborg (so zumindest wird es mir als russisch verkauft).
Mittlerweilen sind wie bereits in
Russland und ich wundere mich weshalb es keine Zollkontrolle gibt.
Mir wird erklärt, dass Weissrussland, Russland und Kasachstan ein
Zollbündnis haben und es in diesen Ländern keine Kontrollen mehr
gibt. Ah ok, und für was habe ich meine teuren Visen besorgt, wenn's
eh keiner anschaut? Die nächste Zollkontrolle werde ich also in
China haben – doch das geht noch eine Weile, denn ich bin erst kurz
vor Moskau.
Was
aus Ivan geworden ist? Ich hab ihn falsch eingeschätzt - er zeigt si h
besorgt um mich und erklärt mir, dass ich Kasachstan vorsichtig sein
muss, da dort eine Hauptader des Afghanistan Heroines sei. Ich beruhige
ihn und versuche ihm zu erklären, dass ich stets vorsichtig bin,
Zu guter Letzt besorgt mir Ivan sogar noch ein günstiges Taxi in Moskau, wo wir pünktlich um 23.00 Uhr ankommen.
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