Eigentlich habe ich vor keine
Grenzübertritt Geschichten mehr zu schreiben. Doch erstens kommt es
anders und zweitens als man denkt...
Ich sitze im direkten Zug von Almaty
nach Urumqi. Der Zug ist sehr spärlich besetzt und ich habe wieder
ein Abteil für mich. Ich habe zwar etwas Obst, Kaviar und einen
Liter Wasser als Proviant dabei, habe aber gehofft, dass es einen
Speisewagen gibt, was jedoch leider nicht der Fall ist.
In Aktogay (Kasachstan) habe ich jedoch
die Möglichkeit, bei -20 Grad Aussentemperatur, meine Vorräte etwas
aufzufüllen.
Um 17.00 Uhr am Folgetag kommen wir in
an die Kasachisch/Chinesische Grenze. Viel habe ich bereits gelesen
über die Schikanen der chinesischen Grenzbeamten und den Problemen
welche sie Touristen bereiten können. Doch soweit sind wir noch
nicht – zu erst ist der kasachischen Zoll an der Reihe. Ein
Zollbeamter verlangt meinen Pass und mustert ihn genau. Er spricht
kein englisch deutet mir jedoch an, dass ich ihn begleiten soll.
Warum ist mit nicht klar. Wir steigen aus dem Zug, wo uns eine eisige
Brise fast wegweht und gehen in das Bahnhofsgebäude in ein Büro.
Seine Kollegin erklärt mir in gebrochenem Englisch, dass ich mich
nach 5 Tagen Aufenthalt in Kasachstan registrieren lassen muss. Da
heute aber bereits der 6. Tag in Kasachstan ist, müsse ich eine
Strafe von 18'500 Tenge, umgerechnet ca. 85€, bezahlen müsse.
Plötzlich zupft mich der männliche
Zöllner am Ärmel und fordert mich auf ihn zu begleiten. Wir
verlassen das Bahnhofsgebäude und er beginnt zu rennen. Ich renne
mit ihm mit. Ich weiss zwar nicht wieso, aber ich renne. Kläffende
Hunde begleiten uns durch dieses staubige kleine Nest und ich habe
Angst von einem gebissen zu werden. Genau das würde mir jetzt noch
fehlen – ein Hundebiss an der kasachisch/chinesischen Grenze.
Wir betreten ein Holzhaus, in dem
offenbar eine improvisierte Bank ist. Das ist also der Grund wieso
wir gerannt sind – die Bank schliesst demnächst. Ich kann den
Betrag scheinbar nicht direkt beim Beamten bezahlen, sondern muss ihn
auf der Bank einbezahlen. Ich habe nur noch 15'000 Tenge im
Geldbeutel. Der pflichtbewusste Polizist schiesst mir 3'500 Tenge vor,
welche ich ihm später in Form von 'Dollar Amerikanski' zurückgebe.
Anschliessend gehen wir wieder zurück
in Richtung Bahnhof , steuern aber vorher in ein anderes Gebäude und
er stellt mich seinem Chef vor. Der Boss offenbart mir seine
spärlichen Deutschkenntnisse „Eins, zwei, drei, vier,
fünf...Hitler ist tot“. Ja der gute, alte 'Dölf' scheint hier in
Kasachstan wirklich ein Begriff zu sein. Dannach folgt eine Menge
Papierkram und ich kann dem Zug wieder zusteigen.
Durch diese ganze Kontrolliererei
erhält der Zug eine Stunde Verspätung und ich habe ein schlechtes
Gewissen den anderen Reisenden gegenüber.
Doch noch ist nicht fertig
kontrolliert, denn mein Gepäck steht noch an. Es wird mir befohlen
alles aus meinem Rucksack auszupacken und jede Unterhose umzudrehen.
Meine Fotos und Videos der Reise werden mit Argusaugen begutachtet
und ich muss ein Messer, welches ich dabei habe abgeben – ich werde
es nicht mehr zurück erhalten. Das ganze Prozedere dauert nochmals
eine halbe Stunde, bis dann der Zug endlich in Richtung China
losfährt.
Und der chinesische Zoll? Die
interessierts nur ob ich allenfalls Karten oder Reiseführer dabei
habe, bei welchen die Grenzen Chinas in Konfliktregionen nicht zu
ihren Ungunsten eingezeichnet sind. Ansonsten wünschen sie mir einen
schönen Aufenthalt ich China und verabschieden sich freundlich...
Chaos nach der Gepäckkontrolle |
Meine erste Suppe in China ist...eine Instant Noodle Soupe.. |
1 Kommentar:
ciao mäxx, luege jede tag öb weder öppis neus gschriebe hesch.....und dini rächtschribig heds sich also au verbesseret, hasta luego y cuidate
don pasqual
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