Es stinkt im Zug Nr. 165, von Chengdu
nach Kunming. Oder zumindest stinkt es in unserem Abteil. Mit mir
reisen, ein sich ständig räuspender mitte 30er und eine Mutter mit
ihren beiden Kindern, einem Mädchen im Teenageralter und ein
ca.2-jähriger Bub. Letzterer will bei Laune gehalten werden, sonst
brüllt er wie am Spiess.
Die kleine, schlitzäugige Mistratte
weiss seinen Vorteil des Kindseins zu nutzen. Steht er für ein paar
Sekunden nicht im Mittelpunkt, beschallt er uns mit ohrenbetäubenden
Geschrei.
Die Mutter scheint eine Lösung für
den verwöhnten Bengel in Form eines batteriebetrieben Handventilator
gefunden zu haben. Diesen hat sie soeben bei einem der vielen Händler
im Zug erworben und das Teil blinkt lustig. Er blinkt aber nicht nur,
sondern gibt auch Töne von sich. Genauer gesagt ein und die selbe
Strophe, wie könnte es in China auch anders sein – von Opanganda
style!
Ich werde nicht ganz schlüssig was nun
das grössere Ärgerniss ist, der Kleine oder sein Ventilator.
Ich verzieh mich in den Speisewagen und
mache dem Kellner mit Grunzgeräuschen klar, dass ich Schweinefleisch
will. Ein schlechtes Essen und zwei Bier später wage ich mich wieder
ins Abteil zurück. Ein beissender Geruch erwartet mich
bereits...pfui deibel!
Es ist bereits morgen und kurz vor
Chengdu. Die Mutter mit hat mit ihren Kinder den Zug bereits
unterwegs verlassen. Der verbliebene Mann schaut mich gelangweilt an
und räuspert sich. So wie er es die ganze Nacht gemacht hat.
Die freundliche Zugbegleiterin beginnt
mit dem Einsammeln der Bettwäsche und dem Leeren der Abfalleimer.
Bei Unsrigem stockt auch kurz ihr Atem. Der transparente Abfallsacke
tropft vor sich hin. Gut sichtlich ist zu erkennen, dass sich Kot und
Urin darin befinden. Anstatt auf die Toilette zu gehen hat die Mutter
den Kleinen in den Abfalleimer kacken und brunzen lassen. Danke
Mutter!
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