Montag, 8. Dezember 2014

Es wird nach belieben gerotzt

“.. Die Katze liegt am Strassenrand. Aus ihrem offenen Bauch schauen die Eingeweide heraus. Sie wurde kurz zuvor überfahren, lebt aber noch. Die vorbeigehenden Chinesen amüsieren sich ob der Situation und machen Witze...“

So beschreibt mein Reiseführer das Verhältnis der Chinesen zu Tieren. Tiere sind Waren – Esswaren, keine Lebewesen.
Ich habe viele Vorurteile gegenüber China und seinen Bewohner. Fast alle stellen sich als falsch heraus. Ich treffe auf keine Chinesen welche Tiere misshandeln. Im Gegenteil – sie gehen äusserst liebevoll mit ihren Vierbeiner um. Hunde sind mittlerweile nicht nurmehr als Zutaten für das Mittagessen angesehen. Vielleicht mag es auf dem Land anders sein, doch sieht es bei uns z.B. Im Toggenburg anders aus?

Nach Urumchi besuche ich noch Chengdu und Kunming und stelle fest, dass chinesische Städte nicht nur modern, sondern auch sehr sauber sind. Beinahe ganz sauber. Chinesen haben die spezielle Angewohnheit ihre Rotze, egal wo man sich befindet, geräuschvoll auf den Boden zu entsorgen. Ob auf der Strasse, im Bus oder im Restaurant spielt dabei keine Rolle. Es ist für uns Westler etwas gewöhnungsbedürftig wenn jemand beim Essensbuffet sich seines Naseninhalts entleert, aber wie heisst es so schön....“Andere Länder, andere........“.
Was sich aber nicht leugnen lässt, ist, dass die Chinesen laut und zum Teil rüde sind. Meistens ist es jedoch eine Art Kommunikationsspiel. Man keift sich gegenseitig an, um sich kurz darauf lachend zu verabschieden...


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