Mittwoch, 14. Januar 2015

Geiler Strand und masturbierende Inder


Wir reisen ein paar Tage früher in den Süden als geplant. Von Delhi haben wir genug gesehen. Es hat uns nicht in seinen Bann gezogen. Es wird uns in Zukunft höchstens noch als Ausgangsort für Reisen in den Norden Indiens dienen.

 Goa. Der Name geht jedoch runter wie Honig. Viele Reisenden meiden das ehemalige Hippieparadies, da es ihrer Meinung zum Teil verkommerzialisiert ist. Auf Palolem trifft das sicherlich zu. Wenn man es aber mit anderen Touristenregionen auf der Erdkugel vergleicht, ist es jedoch fast naturbelassen.

 Ruhe? Später! Jetzt reisen wir nach Colva - DEM Epizentrum des Goanischen Tourismus. Sind in Palolem vorwiegend ausländische Touristen anzutreffen, ist Goa überlaufen von Indischen, meist in Gruppen reisenden, Touristen. Tausende von Inder versammeln sich am Strand, kreischen, quietschen und plantschen vorn sich hin. Die Damen in ihrem Sari und die Herren meist in ihren Unterhosen, was ein leicht skurrilen und in den Augen von uns Westlern ein etwas unhygienischen Eindruck hinterlässt. Aber in Indien gibt es definitiv unhygienisches als ein paar Männer mit Unterhose im Meer.
Unangenehm wird es erst, als die Männergruppen aus den Bundesstaaten Karnataka und Kerala anreisen. Ihr einziges Ziel ist es, soviel nackte Haut westlicher Frauen zu erhaschen und sich mit billigem, Goanischen Whiskey zu besaufen. Sie sind eine wahre Plage. Goa ist der Freipass um sich daneben zu benehmen, müssen sie doch den Rest des Jahres streng eingepfercht in die Moral der Indischen Gesellschaft leben.
Ungeniert filmen sie ausländische Frauen und zum Teil sogar Mädchen im Badekleid und belästigen diese im Anschluss. Und nicht selten sieht man am oberen Strandteil Männer, welche sich gegenseitig masturbieren. Zwar etwas versteckt, aber immer noch gut wahrnehmbar für die restlichen Standbenutzer. Colva ist für Frauen leider ein hartes Pflaster. Geht man aber vom Hauptstrand nur 500 Meter in eine Richtung, findet man ruhige, teils einsame Strandabschnitte vor, welche nur von kleinen Restaurants und ihren westlichen Gästen bevölkert sind. Der Kontakt mit Einheimischen ist bei meinen Reisen etwas vom Wichtigsten, auf solche Kontakte kann ich jedoch problemlos verzichten.

 Nach ein paar Tagen Colva reisen wir zu 'unserm' Patnem Beach, einem ca. 300 Meter breiter Strand. Traumhafte Tage liegen vor uns. Freundliche Menschen und vor allem eine entspannende Zeit bei Temperaturen über 30 Grad im Schatten erwartet uns. Wie immer 'cruisen' wir auf dem Roller durch die Gegend und in die umliegenden Dörfer. Bei einem dieser Ausflüge entdecken wir den Turtle Beach, einem Strand, an welchem, wie es der Name sagt, Schildkröten schlüpfen. Schildkröten sehen wir zwar keine, dafür aber einen 3 Kilometer, absolut menschenleeren, Strand. Traumhaft! Die geile Brandung tut den Rest dazu. Wie ein kleiner Junge springe ich Stundenlang der brechenden Wellen entgegen und hoffe jedes Mal, dass es mich durch das Wasser wirbelt. Ich bin generell nicht weit weg vom Kinde - hier aber bin ich wieder zwölf Jahre alt.

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