«Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Menschen, welche die Welt nicht angeschaut haben« Alexander von Humboldt (deutscher Naturforscher und Forschungsreisender, 1769-1859)
Donnerstag, 21. Juli 2011
30 Stunden im Bus
Da wir aus Zeitgruenden Hanoi und die Halong Bucht "canceln" muessen, haben wir uns entschieden via Vinh nach Laos zu fahren. Ein Schlafbus der unbequemen Sorte soll uns nach Vinh bringen. Die Vietnamesische Planung laesst zu, dass der Bus komplett ueberfuellt ist und der Gang des Buses mit menschlicher Fracht bedeckt ist.
Unser Ziel ist eine relativ unbekannte Hafenstadt von wo aus wir aber einen direkten Bus nach Phonsavan (Laos) haben sollen. Wir kommen um 01.00h in Vinh an und stellen sofort fest, dass der Busbahnhof bis um 05.00h geschlossen ist. Bei einer Suppenkueche harren wir die 4 Stunden in der Dunkelheit aus. Ich habe Michelle sogar den Vorschlag gemacht, dass wir unsere Reise einen Tag unterbrechen und am Folgetag weiterreisen koennten. Schliesslich sind wir bereits seit 12 Stunden unterwegs. Doch sie zeigt Durchhaltewille und meint wenn wir schon hier seien, sollten wir es doch gleich durchziehen. Vielleicht hatte ich ja gehofft, dass sie auf mein Angebot eingeht...schliesslich werde ich ja nun wirklich nicht mehr juenger :-). Als wir den Busbahnhof betreten duerfen, stellen wir fest, dass wir tatsaechlich einen Bus nach Phonsavan haben. Dies ist nicht selbstverstaendlich, da diese Route nicht taeglich bedient wird. Bei der Sichtung unseres Busses verfliegt unsere Freude gleich wieder ein wenig. Es ist einer dieser Busse, bei denen man Witze reisst wenn ma sie sieht und man belustigt anmerkt, dass dies vielleicht unser Bus sein koennte, bis man dann merkt, dass er es tatsaechlich ist. Marke Altmetal mit Motor faehrt puenktlich um 06.00h ab. Mit uns an Bord sind vier weitere einheimische Fahrgaeste. Trotz der spaerlichen Menschenfracht ist dies einer der Busse der rentieren wird. Unter und ueber den Baenken ist naemlich die Schmuggelware bestens verstaut.
Der Weg fuehrt uns Abseits der Touristenzentren ins Vietnamesische Hinterland. Keine gemieteten Motorbikes mehr, sondern Ochsengespanne. Keine rote Ampeln lassen unseren Bus halten, sondern eine fast unpassierbare Piste und Kuhherden. Ich geniesse diese Fahrt und Marke Altmetal wird fast zum Bentley fuer uns. zwischdurch steigen wieder Fahrgaeste zu und aus, es herrscht ein reges Treiben. Nachdem wir ein Gebirge erklommen habe, wartet auf der Passhoehe (ca.2000 m.ue.M) der Grenzuebtritt nach Laos auf uns. Wir verlassen Vietnam welches uns ausserordentlich gut gefallen hat und begeben uns ins Abenteuer Laos. Dabei werden Schweizer als bevorzugte Gaeste angesehen und sind ausser Luxenburger als einziges westliches Land visumfrei. Sogar die Vietnamesen muessen eine Gebuehr bezahlen, welche uns ebenfalls erspart bleibt. Nach einer atemberaubenden Fahrt durch das Laotische Hochland erreichen wir mit Phonsavan unser Etappenziel. Seit der Abfahrt von Hoi An sind wir ein wenig mehr als 30 Stunden unterwegs gewesen und uns steht der Sinn nur noch nach schlafen. Dies wird uns jedoch, dank Kakerlaken im Zimmer, nicht einfach gemacht...
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