«Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Menschen, welche die Welt nicht angeschaut haben« Alexander von Humboldt (deutscher Naturforscher und Forschungsreisender, 1769-1859)
Sonntag, 19. Februar 2012
Hoehlenabenteuer
Mit einem Führer und einem Schweizer Pärchen wandern wir am nächsten Tag zu einer Höhle in welcher sich in den 70er Jahren die thailändischen Kommunisten vor dem Schutz der Staatsmacht zurückgezogen und sich dort versteckt hielten. Der taktische Vorteil der Höhle war, dass sie mehrere Ein-/Ausgänge hatte und die Rebellen bei allfälliger Gefahr mehrere Optionen als Fluchtweg hatten.
Durch die Höhle fliesst ein Bach in welcher später in den Cheow Lan See mündet. In diesem Bach verbringen Welse die erste Zeit ihres Lebens bis es sie dann zum See 'zieht'. Wir wandern durch die Höhle und bestaunen die verschiedensten Kalkgebilde. Da die Höhle zunehmend enger wird gehen wir die meiste Zeit im Bach, welcher uns bis zu diesem Zeitpunkt bis zu den Knien reicht.
Wir stellen fest, dass nicht nur Fledermäuse in Höhlen wohnen, sondern allerlei Getier. Wie erwähnt tummeln sich diverse Fische im Bach. Wir entdecken auch eine Art Heuschrecke welche sich der Dunkelheit angepasst haben und keine Augen hat. Sogar kleine Garnelen können wir ausmachen. Was Michelle am meisten missfällt sind jedoch die Riesenspinnen welche an den Wänden und Decke herumkrabbeln und auf uns zu fallen drohen. Echt, ich habe schon viele Spinnen gesehen. Aber eine so grosse Anzahl an Spinnen (zum Teil in der Grösse von Taranteln) habe noch nie gesehen. Ich sage nichts, aber mir kommt augenblicklich die Filme 'Archnid' oder 'Tarantula' in den Sinn bei welchen die kleinen Biester die halbe Menschheit gekillt haben.
Da es aber in der Höhle ja stockdunkel ist und man seine Taschenlampe auf das richten kann was man wirklich sehen möchte verschwinden die Viecher aus unserem Fokus.
Denn schnell stehen wir vor einem grösseren Problem. Da die Höhle enger und das Wasser nicht geringer wird, stehen wir bereits bis zur Brust (auf meine Masse bezogen) im Wasser. Als wir zu einem ca. 4 Meter hohen Wasserfall geraten ist der Führer erstmals ratlos. Die von von den Thais erstellte Bambusleiter ist nicht mehr dort wo sie sein sollte. Da das Wasser senkrecht nach unten fällt und die Höhle an dieser Stelle noch knapp einen Meter breit ist, macht es nicht einfacher. Der Thaifuehrer schickt mich voraus und zeigt mir wie ich heil nach unten komme. Mit dem Rücken stemme ich mich an die eine mit den Füssen an die andere Felswand. Jetzt heisst es beidseitig soviel Druck geben wie möglich und mich langsam nach unten zu quetschen, während ich im Mund meine Taschenlampe versuche zu fixieren. Dabei sprudelt der Bach, welcher für mich zu einem reissenden Fluss geworden ist über mich hinweg. Ich komme trotzdem gut nach unten und einer nach dem Anderen kommt mir nach. Das Wasser unterhalb des Wasserfalles ist jetzt jedoch so tief, dass wir schwimmen müssen weil wir nicht mehr stehen können. Nachdem wir auch dieses Hindernis gemeistert haben ist alles nur noch 'Kinderklatsch' für uns und kommen irgendwann heil und durchnässt an einem der Ausgänge der Höhle an.
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