Vorne weg. Essen ist etwas Wunderschönes und ist vermutlich
eine der wenigen Sachen die die Menschen weltweit verbindet. Auch wenn in
verschiedensten Ecken der Welt unterschiedlich gekocht wird, geht es neben der
Nahrungsaufnahme überall darum etwas zusammenzufügen was letztendlich schmeckt
und sättigt. Mit dem Essen wird auch Heimat verbunden, oder eben auch das
Reisen. Nie werde ich die klare Fischsuppe mit viel Chili in einer Ortschaft
namens Playa Azul in Mexico vergessen. Oder die frischen Seeigel morgens um
07.00h im Fischerhafen Baris, Italien, das Chicken Kolapuri in Goa, Indien etc.
Jetzt sind wir in China. Und das chinesische Essen steht
hoch im Kurs. Nicht nur bei mir, sondern weltweit. Das klassische chinesische
Essen gibt es aber gar nicht. Zu gross ist China, zu viele Provinzen und
Volksgruppen um von einem chinesischen Essen zu reden. Und wir sind jetzt genau
genommen in Südchina. Und die Südchinesen haben den Ruf, wirklich alles zu
essen. Ein Sprichwort lautet: Die Kantonesen essen alles, was am Himmel
fliegt, außer Flugzeuge, alles, was auf der Erde kriecht, außer Autos, alles,
was vier Füße hat, außer Stühlen und Tischen.
Also wissen wir
schon, was es nicht zu essen gibt. Hierzulande geht man davon aus, dass China
ein Paradies für Vegetarier sein muss. Wer denkt da nicht an das glänzende
Gemüse mit diesem leckeren Biss? Das Gemüse gibt es tatsächlich, aber
Vegetarier gibt es kaum in China. So ist das leckerste Gemüse stets mit
Speckwürfeln oder Ähnlichem versehen. Der Tofu ist hier nicht Fleischersatz,
sondern Nahrungsergänzung und so bekommt man den leckeren Tofu auf einem Beet
von Schweinebauchspeck serviert. Sogar der Reis wird oftmals mit etwas
zerronnen Schweineschmalz zubereitet. Was mich nicht sonderlich stört, wird für
Monika aber mit der Zeit zur Qual.
Da der
Durchschnittschinese absolut kein Englisch kann, ist es auch kaum möglich die
Kellner zu fragen, ob es vegetarisches Essen im Angebot gibt. Um eine
einfachste Sache wie eine vegetarische Nudelsuppe zu erhalten muss es Monika via
Online-Translater im Hotel auf ihrem Smartphone übersetzen lassen. Geht das
Verlangen noch etwas über eine Nudelsuppe hinaus, wird es sogleich
komplizierter.
So kommt es, dass
Monika in China zu einer unfreiwilligen Diät gezwungen wird und Man(n) dafür
herzhaft Schweineohren, -füsse, Fischköpfe, angefaulte Eier und dergleichen
verspeist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen