Donnerstag, 31. Dezember 2015

Hanoi











Im Zug nach Vietnam

Ein Stimmenwirrwarr herrscht in der Abfahrtshalle des Bahnhofs Nanning, im Südwesten Chinas. Hunderte Menschen drängen sich aneinander vorbei, stossen, rämpeln uns erkämpfen sich ihren Platz im Wartebereich. Chaotisch geht es her und zu-fast zu chaotisch für Monika. Sie beobachtet, in einer Ecke stehend, das bunte Treiben. Sie scheint sich mit den Massen von Chinesen noch nicht so ganz angefreundet zu haben. Sie wird keine Zeit mehr dazu haben. An der Boardingtafel, erscheint die Nummer unseres Zuges. T8701, Nachtzug Nanning - Hanoi. Wir verlassen China per 1.Klasse, einem Viererabteil, in welchem sich noch ein junger Chinese zu uns gesellt. Er scheint noch kein Abendessen gehabt zu haben. Er packt so ziemlich alles aus, was die tierische Küche herbringt und einen Karnivoren on vogue glücklich macht. Wenn Chinesen esssen, riecht man es nicht nur, sondern vorallem hört man es. Schlürfen, rülpsen, schmatzen-Die ganze Palette, welche eine Benimmlehrerin aus unseren Breitengraden, zum Verzweifeln bringen würde, wird hier genüsslich zelebriert. Es liegt nicht an uns zu urteilen oder gar zu verurteilen, aber innerlich freuen wir uns auf die, etwas dezenteren, Vietnamesen.





Mittwoch, 30. Dezember 2015

Man(n) isst...Frau macht Diät

Vorne weg. Essen ist etwas Wunderschönes und ist vermutlich eine der wenigen Sachen die die Menschen weltweit verbindet. Auch wenn in verschiedensten Ecken der Welt unterschiedlich gekocht wird, geht es neben der Nahrungsaufnahme überall darum etwas zusammenzufügen was letztendlich schmeckt und sättigt. Mit dem Essen wird auch Heimat verbunden, oder eben auch das Reisen. Nie werde ich die klare Fischsuppe mit viel Chili in einer Ortschaft namens Playa Azul in Mexico vergessen. Oder die frischen Seeigel morgens um 07.00h im Fischerhafen Baris, Italien, das Chicken Kolapuri in Goa, Indien etc.
Jetzt sind wir in China. Und das chinesische Essen steht hoch im Kurs. Nicht nur bei mir, sondern weltweit. Das klassische chinesische Essen gibt es aber gar nicht. Zu gross ist China, zu viele Provinzen und Volksgruppen um von einem chinesischen Essen zu reden. Und wir sind jetzt genau genommen in Südchina. Und die Südchinesen haben den Ruf, wirklich alles zu essen. Ein Sprichwort lautet: Die Kantonesen essen alles, was am Himmel fliegt, außer Flugzeuge, alles, was auf der Erde kriecht, außer Autos, alles, was vier Füße hat, außer Stühlen und Tischen.
Also wissen wir schon, was es nicht zu essen gibt. Hierzulande geht man davon aus, dass China ein Paradies für Vegetarier sein muss. Wer denkt da nicht an das glänzende Gemüse mit diesem leckeren Biss? Das Gemüse gibt es tatsächlich, aber Vegetarier gibt es kaum in China. So ist das leckerste Gemüse stets mit Speckwürfeln oder Ähnlichem versehen. Der Tofu ist hier nicht Fleischersatz, sondern Nahrungsergänzung und so bekommt man den leckeren Tofu auf einem Beet von Schweinebauchspeck serviert. Sogar der Reis wird oftmals mit etwas zerronnen Schweineschmalz zubereitet. Was mich nicht sonderlich stört, wird für Monika aber mit der Zeit zur Qual.
Da der Durchschnittschinese absolut kein Englisch kann, ist es auch kaum möglich die Kellner zu fragen, ob es vegetarisches Essen im Angebot gibt. Um eine einfachste Sache wie eine vegetarische Nudelsuppe zu erhalten muss es Monika via Online-Translater im Hotel auf ihrem Smartphone übersetzen lassen. Geht das Verlangen noch etwas über eine Nudelsuppe hinaus, wird es sogleich komplizierter.
So kommt es, dass Monika in China zu einer unfreiwilligen Diät gezwungen wird und Man(n) dafür herzhaft Schweineohren, -füsse, Fischköpfe, angefaulte Eier und dergleichen verspeist.
 







Montag, 28. Dezember 2015

Zu Besuch in der gefährlichsten Stadt Chinas!

Ganz ehrlich, wer von Euch kennt Shenzhen? Vermutlich nur die Wenigsten! Mich eingeschlossen, bis ich als Rappenspalter nach Alternativen für die teuren Hongkong-Hotels im Internet gesucht habe. Shenzhen hat unglaubliche 14.5 Millionen Einwohner, also beinahe 1 1/2 mal mehr als London und grenzt nördlich gleich an Hongkong, ist jedoch ausserhalb der Sonderverwaltungszone und ist aber auch nur 'fast' richtiges China, denn auch Shenzhen hat gewisse Autonomien im Vergleich zum restlichen China. Aber Shenzhen ist nicht nur durch seine Nähe zu Hongkong 'bekannt', sondern gilt als die gefährlichste Stadt Chinas . "...Vermeiden Sie es, nach Anbruch der Dunkelheit unterwegs zu sein und seien Sie vor Taschendieben auf der Hut. Auch Gewaltverbrechen sind in Sehnzhen nicht selten...".
Wir lassen uns nicht abschrecken durch die negative Meldungen und werden es nicht bereuen. Chinas 'Dodge City' präsentiert sich uns auch wesentlich harmloser als in den Reiseführer herauf beschworen. Den Gefahrenpegel würde ich in Schweizer Verhältnisse so ca. zwischen Berg TG und Schänis GL einordnen. Vielleicht wenns mal hoch kommt, ein Lyss BE, aber nicht mehr.
Shenzhen lebt. Und gerade nachts pulsiert das Stiefschwesterchen Hongkongs förmlich und steht mit seinen leckeren Restaurants und Garküchen Hongkong in nichts nach. Aber auch dasTagesprogramm lässt nicht zu wünschen übrig, sodass wir uns entscheiden, auf eine Besichtigung Hongkong's ganz zu verzichten und uns voll und ganz Shenzhen und Umgebung widmen. Der ganze Kriminalitäts-Hokuspokus hat den Vorteil, dass man hier gleich Null Ausländer sieht. Quasi 14.5 Millionen Chinesen und wir zwei. Ein guter Start für unsere Reise...




Freitag, 17. Juli 2015

Vom Affen gebissen

Nur noch schnell ein Photo vom Tempel! Monika tun die Füsse weh. Verständlich, schliesslich sind wir den ganzen Tag bereits auf den Beinen und sind jetzt fast 2 Stunden durch den mythischen Affenwald gewandert. Aber das eine Foto muss noch sein. "Nimm deine Wasserflasche mit!" schallt es mir hinter her. "Warum?" denke ich mir, ich mache ja nur dieses eine Photo. Geschafft, ich bin zufrieden mit dem Bild und schlendere zu Monika zurück. Die ist aber nicht mehr dort wo sie kurz zuvor war. Ich erspähe sie am Eingang bei einem balinesischen Wärter. "Deine blöde Wasserflasche!" tönt es mir entgegen. In ihrem Oberarm klafft eine Wunde.

Hastig erklärt sie mir das Vorgefallene. Peter-Foto-liegengelassene Wasserflasche-Affe-Durst-Affe öffnet Flasche-Affe trinkt-Flasche leer-Affe sauer-Rache-Affe beisst Monika..das ist die Kurzform der Zusammenfassung.
Schnell machen wir uns in Richtung 1. Hilfe Station der Anlage auf. "Kein Problem" versichert uns der anwesende 'Arzt'. Es würden hier jeden Tag Menschen von Affen gebissen-das sei kein wirkliches Problem und klatscht noch etwas Desinfizierungsmittel auf die Bisswunde. Jetzt noch Pflaster drauf und mit einem "...have a nice stay here in Bali".
Etwas zu rudimentär war diese 'Arztvisite' für Monika. Ich beginne zu googeln und finde schnell heraus, dass auf Bali ein, nicht geringes, Problem mit Tollwut existiert. Monika hat wieder mal recht-wie meistens :-). Also suchen wir eine 'echte' Arztstation auf und dort wird das volle Programm durchgezogen-Starrkrampf- und mehrere Tollwutimpfungen in den nächsten Tagen kosten Monika zwar ein kleines Vermögen, aber geben ihr auch die Gewissheit in guten Händen zu sein.

Affen Tempel in Ubud (Bali)