Die thailändische Provinz Isaan liegt ganz im Nordosten von
Thailand und gilt als das Armenhaus des Landes. In erster Linie ist die Provinz
für das scharfe Essen, seine Musik und aufgrund der schlechten Wirtschaftslage,
für seien Prostituierten bekannt. Die armen Geschöpfe welche sich in Pattaya, Bangkok oder
Phuket den, meist westlichen Männern, anbieten, sind zum grossen Teil aus dem
Isaan.
Mittlerweile befinden wir uns in Udon Thani, der Hauptstadt
des Isaans. Nicht der Prostituierten wegen, sondern weil die Stadt auch das Tor
nach Laos, unserem nächsten Ziel, ist.
Wir lernen in einer Bar einen jungen Thai kennen, der in
Düsseldorf aufgewachsen ist, nach Thailand zurückgekehrt ist und nun in der Bar
jobbt. Er gibt uns gute Tipps zur Weiterreise nach Laos und erklärt uns, dass
es zwei Strassen weiter eine Menge Bars mit Musik gäbe. Wir verabschieden uns
und da wir noch nicht müde sind steuern wir in das Ausgangsviertel Udon Thanis.
Nach rund 50 Meter wird uns schnell klar aus was das Nachtleben der Stadt
besteht. Es reiht sich Bar an Bar mit lauter Musik. An den Tischen sitzen ältere
westliche Typen, umringt von einer Heerschar von Prostituierten. Monika wird
kritisch beäugt - irgendwie passt sie halt nicht ins Bild. Das Ganze ist ein
ziemlich unwürdiges Szenario.
Dennoch entschliessen wir uns hier zu bleiben und
etwas zu trinken. Wir schlendern bis zum Ende der Strasse und sehen in der
hintersten Bar eine freie Vierer-Sofalounge und setzen uns dort hin. Die Bar
ist fast leer und das hat auch ihren guten Grund. Die zwei Nutten die dort
arbeiten, sind mit Abstand die hässlichsten der ganzen Strasse. Die Eine ist
dick und es fehlen ihr praktisch sämtliche Zähne, die andere wurde vom lieben
Gott definitiv nicht mit Schönheit gesegnet und ist beinahe krankhaft dünn.
Wäre sie Hindu, so hätte sie wohl in ihrem Leben zuvor ein schrecklich sündiges
Leben gelebt. Da ich die Nutten nicht Nutten nennen will, gebe ich ihnen Namen –
die Dicke nenne ich Kim und die Dünne Kardashian.
Monika und ich sitzen nebeneinander
auf dem gleichen Sofa der Lounge. Neben ihr steht Kardashian und neben mir Kim.
Sie beugen sich weit zu uns runter um die Bestellung aufzunehmen. Sie wollen uns damit ihre nicht vorhandenen
Prachtsbusen präsentieren. Ich bestelle 2 Mojitos. Die beiden verstehen nicht
was wir wollen. «What do you want?». Ich wiederhole unsren Wunsch, aber die
beiden verstehen es immer noch nicht – «What…?». Kim bespuckt mich ständig beim
Reden. Ich habe Angst. «One Beer Chang and one Coke, please» - das verstehen
sie und servieren uns alsbald unseren Wunsch - nicht ohne mir ständig ans Knie
oder sonst wohin zu fassen. Sie stellen die Getränke auf den Tisch und setzen
sich auf das andere Sofa, uns gegenüber. Nur ein kleiner Glastisch trennt uns.
Die beiden sind offensichtlich vollgepumpt mit fremden Substanzen – vermutlich muss
man das machen um diesen Job machen zu können. Wir sitzen mit Kim und
Kardashian Aug in Aug gegenüber. Gespannte Stille herrscht. Auf was warten die
beiden? Das wir ihnen einen Drink ausgeben oder sie zu betatschen beginnen? Ich
muss ob der Szenerie laut lachen. Der Chef der Bar bemerkt unser Unbehagen und
ordert die beiden mit einem rüden Befehl an einen anderen Sitzplatz. Als ich auf
die Toilette muss, macht Kim Anstalten mir dorthin zu folgen. Schnell begebe
ich mich in Richtung Klo und schliesse die Tür hinter mir zu.
Wir überlassen Kim und Kardashian ihrem traurigen Schicksal und
gehen auf dem Nachhauseweg an der zweiten ‘Ausgangsmeile’ Udon Thanis vorbei.
Der Name dieser Strasse ist Programm, denn die Meile nennt sich tatsächlich ‘Nutty
Park’….
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